Verwaltungssoftware für Solidarisches Wirtschaften basierend auf einem freien ERP System: Vergleich verschiedener ERP Systeme

Hier soll gesammelt werden welche ERP Systeme näher betrachtet wurden oder werden und was für oder gegen diese Spricht damit nachvollziehbar ist warum wir uns für eines entscheiden.
Im Moment ist sehr wahrscheinlich, dass es auf www.tryton.org hinausläuft, daher gibt es in Kürze dazu auch spezifische Forenstränge. Trotzdem ist es immer noch wünschenswert hier einen Blick auf die Begründung zu dieser Auswahl zu werfen oder auch andere Ideen bitte faktenbasiert und mit Quellenangaben zu diskutieren.

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Nicht direkt Thema da es hier um Serverbasierte Systeme für Organisationen geht, aber doch relevant als Vergleich. Diese Produkte sind von dem proprietären Habu abgesehen nicht Mehrbenutzer/Mehrplatzfähig als Bastellösungen kann man aber die Daten und Teilweise auch das Programm auf einen Cloudspeicher legen. Dabei ist Sicherzustellen dass es nicht zu Versionskonflikten der Daten kommt, es kann also nur ein Mensch gleichzeitig damit arbeiten.
Direkt zum einfach Installieren und benutzen auf einem Einzelrechner gibt es:

  • GnuCash Hervorragende sehr benutzerfreundliche doppelte Buchführung mit Onlinebanking Anbindung. Sehr zu empfehlen, leider ohne Kostenstellen/Projekte in der Buchhaltung
  • Syntax Einfache Buchführung für für Selbständige und „Nichtbilanzierer“ habe ich persönlich noch nicht getestet Hervorragende Onlinebankingschnittstelle über hibiscus
  • JVerein Vereinsverwaltung inklusive einfacher Buchführung. Manchmal etwas eigenwillig aber immer noch besser als viele proprietäre Produkte. Besondere Stärke bei automatischer Beitragsabrechung und Bankeinzug. Hervorragende Onlinebankingschnittstelle über hibiscus. Bietet Kostenstellen/Projekte zusätzlich zu Sachkonten (welche dort allerdings Buchungsarten heißen)
  • KMymoney wohl auch eher für Privatpersonen, Selbständige und „Nichtbilanzierer“
  • MC-Richter Habu Noch erwähnt sei der Quasi Standard des Mietshäusersyndikats, leider keine Freie Software aber auch für Linux erhältlich und mit gutem Preis-Leistungsverhältnis, Kann quasi alles, ist benutzerfreundlich und von einem kleinen Familienunternehmen. Die Webseite hat Retro-Charme, die Software ist aber up to date. Für Wohnprojekte ist interessant, dass es ein Modul für die Nebenkostenabrechnung gibt

Unter
https://discuss.erpnext.com/t/erpnext-vs-tryton/70676/8
gibt es eine Diskussion zu
Tryton vs. ERPNext
mit dem Fazit dass Tryton deutlich besser geeignet sei weil seine Technische Basis wesentlich reifer sei.
Insbesondere wird betont dass Tryton viel schlanker und modularer ist während ErPnext ein Monolit ist.

Zudem sei Tryton viel leichter zu installieren als ERPNext, ein Punkt der aus meiner Sicht sehr relevant ist weil wir für eine breite Benutzung in kleinen Organisationen darauf angewiesen sind dass es entweder von Laien installiert werden kann oder auch mit wenig aufwand von Ehrenamtlichen ITlern als SaS bereitgestellt und gewartet werden kann.

Trotzdem ist ERPNext in diesem Kontext relevant weil das mit der Alternativszene eng verbundene IT Unternehmen Fairkom aus Östereich in seinem Groupoffice ERPNext anbietet. Allerdings eben als gehostete Lösung und nicht zum selbst installieren, so dass etwas wie schwierige Installation nicht so ins Gewicht fällt.

JVerein haben wir (noch) im Einsatz. Gerade wegen der guten Anbindung ans Onlinebanking gut geeignet für den Start. Kommt aber schnell an seine Grenzen, wenn man etwas mehr braucht:

  • Aboverwaltung geht innerhalb der Software nicht, erst recht nicht, wenn Abonnent.innen unterschiedliche Preise zahlen. Work-around: „Zusatzbeiträge“, aber die entsprechenden Tabellen müssen extern erstellt werden. (Falls jemand das nutzt: Ich kann geeigente Helfer zur Verfügung stellen)
  • Für Genossenschaften schlecht geeignet, da man Anteile nicht sauber verwalten kann. Man kann zwar „Zusatzfelder“ definieren, aber damit kann man keine Zu- und Abgänge dokumentieren
  • Rechnungen können keine Mehrwertsteuer berechnen.
  • Insgesamt is allse, das mit „Brief“-Vorlagen zu tun hat umständlich: JVerein nutzt kein Tempalte-System, sondern „Druck“ die Texte auf eine PDF-Biefvorlage (an definierbaren Flächen/Positionen).
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[Edit: Hatte versehentlich gepostet, ehe ich fertig war :-)]

Odoo, ist ein Geschwister von Tryton. Sie haben die gleichen Wurzeln, sich aber in sehr unterschiedliche Richtungen entwickelt. Daher sollten wir einen Blick auf Odoo werfen.

Hier meine Bewertung:

Zusammengefasst: Auch wenn es anscheind viel mehr „fertige Teile“ gibt, ist Odoo die wesentlich schlechtere Wahl im Vergleich zu Tryton.

  • Pluspunkt: Das Web-Interface ist etwas klarer als bei Tryton. Allerdings scheint
    mir die Nutzbarkeit insgesamt nicht so hoch: Ich habe beim ersten
    Versuch gleich mal einen Eintrag deaktiviert, weil ein Fled direkt
    die Atkion ausgelöst hat, währen die Felder ausen herum Link zu
    Informationen sind.

  • Unsolidarisches Geschäftsmodell: Die Lizenz ist nur noch LGPL.
    erlaubt Entwicklern also Erweiterungen zu erstellen, die nicht mehr
    Frei sind - die Kunden habe nicht mehr die Vier Freiheiten von
    Freier Software.

    Das bedeutet, dass ein Hersteller einer Erweiterungen (App/Modul)
    den Kunden sogar verbieten kann, die Erweiterungen zu verändern. Das
    ist also wieder das klassische, unsolidarische
    Software-Enwicklungs-Modell.

    Die ist auch bewußt so gewollt, denn ursprünglich stand die Software
    unter der GPL (weitreichende Rechte, auch Apps/Module haben damit
    GPL), dann AGPL (Rechte für jede.n der/die die Software nutzt, auch
    Apps/Module haben damit AGPL),inzwischen nur noch unter der LGPL
    („Lesser GPL“).

  • Module werden „privatisiert“: Anscheinend werden Module, die in einer Version frei verfügbar waren, in der nächsten Version sang-und-klanglos entfernt. für diejenigen, die dieses Modul benutzen ist das eine blöde Situation.

    Beispiel: In Version 8 gab es ein „Document Management System“, das dann auf ein „Attachments List and Document Indexation“ zusammengestutzt wurde. In den Release-Notes konnte ich dazu kein Wort finden.

  • Technischer Unterbau ist schlecht:

    • In der Buchhaltung werden „float“ (Gleitkommezahlen) verwendet.
      Das führt zwangsläufig zu Rundungsproblemem, da dies eine
      unabänderliche Eigenschaft von Gleitkommezahlen ist. (Diese
      Problem ist in Odoo seit über zehn Jahren bekannt und noch imemr
      nicht gelöst. Tryton hat diese Problem vor über zehn Jahren
      gelöst).
    • Im Code findet sich schon mal ein direkter SQL-Aufruf - also ein direkter Zugriff auf die Datenbank, ohne über die normale Abstraktionsschichten und Rechteprüfung zu gehen. das macht die Software anfällig für Fehler bei Änderungen.
  • Release-Qualität ist gering:

    • Im Github-Repo https://github.com/odoo/odoo gibt es keine Releases
      und keien Tags. Es ist also unklar, welche genau Version installiert
      wird. Man kann nicht feststellen, ob die Version, die man
      isntalliert hat, 100% identisch ist mit den veröffentlichten
      Quellcode.

    • Das zieht sich weiter in die „Dockerfiles“
      httqps://github.com/odoo/docker/, mit denen man seine eigene
      Installation aufsetzen kann. Es ist völlig unklar, welche Version da
      installiert wird. Die Download-URL
      http://nightly.odoo.com/${ODOO_VERSION}/nightly/deb/….deb läßt
      den Schluß zu, dass es sich um den Stand der Software handelt, der
      „heute Nacht“ aktuell war - und eben nicht um eine „stabile“
      Version.

    • Ungewöhnliche Strategie, Verbesserungen einer Version in die andere zu bekommen: Branch 13.0 "is 4149 commits ahead, 9799 commits behind 14.0. " Demnach wären 4000 Änderungen an V13 nicht

  • Unübersichtliche Zahl von Modulen, die selten zusammenpassen und
    deren Qualität oft schlecht ist.

    https://apps.odoo.com/ gibt es über 28.000 „Apps“, ca. die Hälfte
    davon kostenpflichtig. Das ist eine Schwemme wie bei Wordpress:
    Niemand blickt mehr durch, was davon gut und was schlecht ist. Viele
    bieten das Gleiche an, weil sie auch Ihre paar Euro verdienen
    wollen.

    Entwickler berichten, dass auch und gerade kostenpfliche Module oft
    eine sehr geringe Code-Qualität haben (z.B. Zeilen mit 400 Zeichen
    länge, „lorem ipsum“ statt beschreibungen)

    Es scheint keine Qualitätsmerkmale zu geben, die geprüft werden,
    um eine App in den Store aufzunehmen.

  • Verzettel sich: Odoo kommt mit Modulen wie Website, Forum, Blog, ja sogar eLearning, Live Chat, Terminvereinbarung, etc. Einiges davon ist für den Verkaufsprozess sicher hilfreich - aber ich bezweifle, dass das in einem ERP-System richtig aufgehoben ist. Und für z.B. Forum und eLearing gibt es spezialisierte Plattformen, deren Entwickler sich nur auf diese Funktionen fokusiern (z.B. discourse, moodle).

    Wenn ich auf der andere Seite sehe, dass die Buchhaltung noch immer Rundungsprobleme hat (siehe oben), zweifle ich zudem an der Qualität dieser Module.

  • Der Vergleich zwischen Enterprise- und Community-Version
    https://www.odoo.com/de_DE/page/editions scheint einseitig. Z.B.
    erweckt sie den Eindruck, als bräuchte man für Buchhaltung die
    Enterprise Edition. Aber ein SKR03 ist in der Community Editon
    enthalten (habe ich aber noch nicht getestet).

  • Es gibt keinen Desktop-Client

  • DBMS zwingend nötig - auch für erste Tests und Entwicklung. (Tryton
    kann dafür sqlite nutzen, das die Test-Installation wesentlich vereinfacht.)

  • Insgesamt scheint die Community weniger auf sich-gegenseitig-Helfen ausgelegt. Dies ist nur ein Eindruck, der sich schwer durch harte Fakten untermauern lässt. Aber die Vielzahl kleine Punkte (siehe z.B. oben) hinterlassen diesen bei mir.

    Beispielsweise ist das Forum auf den ersten Blick nur ein Sammlung bunter Fotos

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Im Nachbarthread wurde auf openANT verwiesen. Hier meine Kommentare:

Zusammenfassung: Basiert auf Odoo und erbt damit dessen Probleme siehe oben) Lohnt wohl nicht, sich weiter damit zu beschäftigen. Allenfalls um Anregungen zu holen.

  • Was als erstes auffällt: Zertifikat der Website ist abgelaufen. Nicht sooo tragisch, aber das sollte heutzutage mit Let’s encrypt eigentlich nicht mehr passieren und zeugt nicht davon, dass das Projekt gut gepflegt ist.

  • Kommt sympathisch rüber, mit den Ameisen-Cartoons :slight_smile:

  • Ich konnte nur drei Module entdecken, die von OpenANT kommen und nicht in Odoo enthalten sind: Mitglieder, Spenden, Engagierte. Unklar ist mir, weshalb man dafür ein eingenes Projekt startet.

    Bei „Engagierte“ scheint es darum zu gehen, Berufe und Fähigkeiten der Freiwilligen mit dem Bedarf in Projekten abzugleichen.

    „Spenden“ sind ein Teil von „Freiwillige“, und damit nicht unabhängig nutzbar.

  • Ich konnte nichts finden, wo man die Community „trifft“: kein Forum, keine Mailingliste, keinen Chat. Ein FAQ wird zwar genannt, existiert aber nicht (dafür zeige die Website einen Wordpress-„Shortlink“).

  • Der Source ist nicht zu finden: Die Website verweist auf ein Github. dort finden sich aber nur zwei quasi leere Repos (und der Fork eines andere Repos).

    Nachtrag: In einem der Repos (volunteers) ist doch etwas Code versteckt (in einem Branch).

  • Code-Qualität überzeugt mich nicht:

    • „Spenden“ sind irgendwo in „Freiwillige“ versteckt - obwohl die Konzept nichts miteinander zu tun haben.

    • Es werden viele direkte SQL-Aufrufe verwendet.

    • Der Code-Rpo enthält einiges an Müll: Auskommentierte Teile, übriggebliebene Template-Dateien, ja sogar Python-Bytecode-Dateien.

  • Die „Community“ scheint nur aus vier Personen zu bestehen, die auch nicht sehr aktiv an dem Projet arbeiten.

  • Ist noch auf Odoo 12 (2,5 Jahre alt), aktuell ist aber Odoo 14 ((veröffentlicht Okt. 2020)

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Im Nachbarthread wurde auf Kivitendo (https://www.kivitendo.de/) verwiesen.
(Warum auch immer Menschen leider das nicht gleich im richtigen Thread aufbringen)
Dazu hatte htgoebel schon mal in einer Vordiskussion per mail geschrieben:

Das habe ich mal benutzt, als ich mich selbstständig gemacht hatte und ein Gefühl für die Buchhaltung bekommen wollten. Das war so 2004, 2005 und kivitendo hieß noch LX-Office. Habe es mir eben nochmal angesehen:

Hat ein paar nette Dinge sie Dialogbuchen, ZUGFeRD-Unterstützung,. Berichte und Zahlungsverkehr sind im Menü schnell und knackig zu finden. Aber:

  • Positioniert sich als „Web-based ERP system for the German market“ - womit die Schweizer, Franzosen, Österreicher schon wieder draußen sind. Dann bauen wir wieder eine Insellösung :frowning:

    • Einer der Vorteile von Tryton m.E. ist eben, dass es auch eine Internationale Community gibt.
  • Ich vermisse etwas, das nach eine lebendigen Community ausschaut: Der neueste Eintrag im „Support Forum“ stammt von 2018, das Wiki ist auch nicht viel besser und auf den Mailinglisten auf Sourceforge ist auch nichts los.

  • Die Software-Qualität ist nicht sehr hoch: Bei Updates fällige Datenbank-Änderungen werden in SQL erstellt. Man muss sie also auf geringen bis keinem Abstraktions-Niveau erstellen.

  • Die Oberfläche schaut aus wie vor 15 Jahren. Gut, wenn sie funktional ist, kann man darüber hinweg sehen.

  • Programmiert in Perl und PHP. Beide Sprachen genießen bei mir einen schlechten Ruf - den kann ich bei Bedarf auch fundiert begründen.

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Hallo,
ich bin dabei, eine neue gemeinwohlorientierte Warenwirtschaft zu entwickeln. Ich habe schon Erfahrung, eine Wawi habe ich entwickelt, die produktiv im Einsatz ist aber unvollständig (die Software-Architektur gefällt mir nicht mehr).
Das besondere, kurz gepunktet:

  • Entwicklung in C/C++
  • Energiesparende Software
  • GPL-Lizenz
  • Serverdienst (API Server)
  • Freiheit bei der Wahl der Client-Software (kann auch mein C++ Framework sein oder könnte auch PHP sein, wenn das einer will)
  • Webbasiert, aber es gibt die Möglichkeit, einen nativen Client zu entwickeln
  • Die Wawi muss in der gegenwärtigen kapitalistischen Welt bestehen können, soll jedoch die Entwicklung hin zu einer gemeinwohlorientieren Wirtschaftsweise fördern
  • Internatioinal, mehrsprachfähig

Ich bin am überlegen, mit potentiellen Kunden und OpenSource-Entwicklern eine Genossenschaft zu gründen, die den Source hält und schützt.
Meine Idee ist, potentielle Kunden zu finden, die die Entwicklung gemeinsam finanzieren.
Die Entwicklung der Software kostet eine Menge Zeit und soll bezahlt werden, auch wenn im Ergebnis eine GPL-basierte OpenSource Software herauskommt.

Ich bin daran interessiert, mit Anwendern, Software-Architekten und Entwicklern zusammen zu arbeiten und zu diskutieren. Wer Interesse hat, kann mir unter mareb@comparat.de eine Mail schreiben. Ich würde dann ein Forum auf der Basis von humhub.org aufsetzen.

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Darauf zu achten, dass Software energiesparend ist, ist ein guter Ansatz. Was hältst Du davon, statt eine eigene WaWi zu entwickeln, eine bestehende energiesparend zu gestalten?

(Wir suche übrigens nicht nur einen WaWi, sondern eine Lösung, die eine ganz Menge mehr kann.)

Hallo,
ich habe mir viele Wawis angeschaut, aber es scheint mir nicht möglich, aus PHP, Python, Perl oder Javaprogrammen ein energiesparendes System zu machen. Da ist eine Lösung in C/C++ unübertroffen, zumal mein Source seit etwa 2003 gezielt energiesparend entwickelt wird.

Am 10. Apr. schriebst Du an Gunter: „Von Deiner Wunschliste sind die meisten Punkte bereits erfüllt. Hier nur Kommentare zu denen, die es m.W. noch nicht fertig gibt oder nicht „offensichtlich“ sind“.
Ich habe aber nicht kapiert, für welches System Du stehst, bzw. welches Du meinst.
Freue mich über einen weiteren Austausch.

Hi mareb, du scheinst bereits ziemlich entschlossen. Warum machst du nicht hier ein topic auf? An sich habe ich vorsichtiges Interesse, zumindest was den Austausch angeht. Möchte nochmal auf opencollective.org hinweisen und würde die Diskussion lieber zumindest teilweise im öffentlichen Raum durchführen (vielleicht hast du an humhub gedacht, weil es für potentielle Anwender leichter erscheint, verstehe ich nicht so ganz). In jedem Fall könnte es sinnvoll sein, hier ein neues Topic dafür aufzumachen, um das etwas zu entzerren.

opencollective empfängt mich mit der Aufforderung zu spenden. Das System muss ich erstmal verstehen.
Discourse ist mir auch nicht vertraut.
Humhub wird irgendwann das Tool, um die Kommunikation zwischen Anwender:innen und Entwickler:innen und Supporter:innen zu erleichtern.

Du beziehst Dich anscheinend auf Verwaltungssoftware für Solidarisches Wirtschaften basierend auf einem freien ERP System: Sammlung - Welche Module brauchen wir um Tryton für unseren Bedarf anzupassen? - #3 von htgoebel. Gemeint ist Tryton, um das es in dem Thread geht (was discourse aber nicht ordentlich anzeigt, weilt der Titel so lang ist.)

Zu den oben genannten, möchte ich gerne noch das schöne Projekt

hinzufügen, welches aus dem Pretix und Pretalx Ökosystem stammt, und sich potentiell auch gut in den deutschen Rechtsrahmen einfügt. Etwaige Entwicklungsaktivitäten würde ich in diese Richtung kanalisieren.

Tryton sieht aber wirklich umfangreich aus!

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Ich kann auch auch noch Dolibarr empfehlen. Gerade zur Vereinsverwaltung scheint es sich sehr gut zu eignen. Und der Einstieg ist seeehr viel einfacher als bei Tryton.

Leider gibt es wie bei Odoo einen Store, in dem weitere Module gekauft werden können. Der Store wird allerdings nicht von den Core Entwicklern betrieben und es sind sehr viele Module im Standardumfang enthalten. An einigen ecken mangelt es noch Anpassungen für den deutschen Markt und die deutsche Gesetzeslage, aber alles in allem sieht es sehr vielversprechend aus.

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Womit Du einen der Knackpunkte vieler ERP-Lösungen angesprochen hast. Nutzt halt nichts, wenn es nicht an die Bedürfnisse der Länder angepasst ist. (Mir ist klar, was das jeweils eine Menge Arbeit ist. Aber wenn ich ein Verwaltungs-Software brauche, nutzt es halt nichts, wenn die nicht an mein Land angepasst ist. No offence meant)

Ehrlich gesagt finde ich den Store gar nicht so problematisch. Eher, dass das Unternehmen hinter Odoo im Laufe der Jahre eine kommerzielle Version geschaffen hat und immer mehr Module in der freien Version entfallen sind. Im übrigen werden Release-Upgrades der Odoo Community Edition für bestehende Installationen offiziell nicht unterstützt (es gibt aber (noch?) diesbezüglich Community-Aktivitäten). Alles in allem ist die Absicht klar, Open Source Nutzer über kurz oder lang zu Kunden der Odoo Enterprise Edition zu machen.

Dolibarr wird dagegen von einer Gemeinschaft entwickelt, koordiniert durch die Dolibarr Foundation. Da die Urheberrechte bei allen Beitragenden verbleiben. wäre es rechtlich nicht möglich, die Lösung zukünftig in eine Closed Source Variante umzuwandeln, wie bei Odoo. Und klar können Anbieter zusätzlicher Module über den DoliStore ihre Entwicklungskosten refinanzieren. Er dient aber auch dazu, kostenlose externe Module ganz einfach per Knopfdruck verfügbar und installierbar zu machen.

Wobei wohl eine der spannederen Entwicklungen darum hinter diesem kleinen Link versteckt zu sein scheint:

Diese zwei Referenzen daraus erscheinen mir sehr nützlich:

Es wäre schön hier an geeigneter Stelle auch die Anforderungsanalyse weiter zu betreiben, und zu testen ob sich mit Tryton, oder auch Byro, einige, und wenn, welche, davon unterstützen lassen. Wir hier sind sehr daran interessiert unser GnuCash-InvoiceNinja-drupal Webforms-Kuddelmuddel zu konsolidieren.

Bspw. hier:

Auch noch interessant: Tryton Module für die Mitgliederverwaltung von Genossenschaften https://codeberg.org/trytonCSx/trytonCSx-association_coop

ERPnext wurde hier schon erwähnt, bei fairkom verwenden wir es täglich für Angebotserstellung, CRM, Rechnungen (auch wiederkehrende), Anbindung an woocommerce shop, doppelte Buchhaltung, Projektverwaltung (mit Zeitaufzeichnung) und diverse Berichte. Es bringt tatsächlich sehr viele Module mit (auch Mitgliederverwaltung, Landwirtschaft, Health Care, Bildung, etc), die können aber alle abgeschalten werden. Die Basis ist die Frappe Bench, auf der läuft die ERPnext App, und weitere Apps können ergänzend installiert werden. Die Installation und der Betrieb sind dank Python kopfschmerzfrei https://github.com/frappe/bench#easy-install-script . Was uns besonders gefällt ist der echte Open Source Ansatz, getragen von einer Foundation in Indien, wo auch der Gründer und die meisten Entwickler:innen sitzen. Anbindung an Bankschnittstelle per Datev gibt es, haben wir aber noch nicht ausprobiert. Eine (nicht besonders gut gewartete) Testversion läuft hier https://erptest.fairkom.net