Software Lösungen in Corona Zeiten?

Auch auf Twitter bekommen es sehr viele mit, die Digitalisierung ist in vieler Münder. Home Office, Videokonferenzen etc. jetzt. Aber was wären aus unserer Sicht gute Alternativen für Software und kollaboratives Arbeiten im Internet?

Vielleicht mögt Ihr ja hier Eure Ideen, Vorschläge, Alternativen und Erfahrungen reinschreiben?

Es gibt doch bestimmt eine Welt außerhalb von GAFAM und Co. Sehr viele müssen und werden jetzt zu Hause bleiben, wäre es nicht schön wenn B&B dort ein paar Vorschläge beisteuern könnte?

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Beispiele wo schon gesammelt wird.

Hochschule: https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/linksammlung-corona-hochschullehre

Beruflich und privat:

https://background.tagesspiegel.de/digitalisierung/schluss-mit-praesenz

http://bleibim.haus/

*Das einordnen der Links, bessere Vorschläge? Kategorien für die unterschiedlichen Personen, Akteur:innen, aus unterschiedlichen Gründen und Bedürfnissen?

Schreibt es gerne hier mit rein.

Ich hab gerade unter größtem Staunen in ein paar Minuten ohne irgendwelche Komplikationen eine eigene Instanz von Jitsi Meet auf einem meiner Server zum Laufen gebracht.

Subdomain angelegt, Letsencrypt usw, docker-compose file geladen, .env angelegt, docker-compose up -d und fertig. Das bringt alles mit was es braucht.

Dann hab ich die Instanz noch in unser Mattermost integriert und so können meine Kollegen und ich nächste Woche alle zu Hause bleiben :sunny:

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Der Vorteil von Videokonferenz-Tools gegenueber Voice-Chat ist in den meisten Faellen nicht vorhanden. Belastet nur die Verbindung und in den meisten Anwendungsfaellen bringt es nicht viel die andere Person auch zu sehen.

Es gibt eine Webseite, auf der interessante Messenger aufgelistet und bewertet werden: https://www.freie-messenger.de/
Es geht dabei vor allem um freie Messenger mit gewissen Security-Features. Einige davon unterstuetzen auch Voice-Chat, Voice-Konferenzen sowie Gruppen-Text-Chats.

Leider nicht ganz, ich gebe zu es ist Gewöhnungssache. Zum Beispiel am AStA TU Berlin werden Beratungen für Studierende angeboten. Besonders jetzt ist die Hölle auf Erden für die Beratungen absehbar, weil es Fragen, über Fragen gibt wegen wie können die Studis nun weiter studieren, Prüfungen, BaFög etc. machen/haben. Es gibt auch anwaltliche Beratungen.

Leider folgen nicht alle den Anweisungen oder Information der TU Berlin, oftmals sind Informationen zur Zeit in Berlin eher dürftig. Den Studis ist das egal, Sie kommen, mailen, rufen an beim AStA.

Daher sind vielleicht virtuelle Videocalls eine Möglichkeit. Menschen wollen oftmals das gegenüber auch sehen wollen.

Ich habe die beiden Toots im Fediverse zu Jitsi gefunden (welches ich auch toll finde)

https://mastodon.social/@77elements/103814920247912016

https://mastodon.social/@FuckOffGoogleZurich/103810771948850550

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Jitsi halte ich auch für eine der besten Lösungen im Sinne von Open Source, Privacy etc…

Ich hab auch mit Nextcloud und dem Video-Conf-Plugin „Talk“ gute Erfahrungen gemacht. Wer eine Nextcloud hat: Einfach das Plugin-aktivieren - fertig.

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@Hans Herzlich willkommen im Forum, schön dass du dabei bist!

Der Vorteil von Videokonferenz-Tools gegenueber Voice-Chat ist in den meisten Faellen nicht

Diese Aussage halte ich aus meiner Erfahrung auch für schwierig:
Durch digitale Tools wird eine offline Face-2-Face Kommunikation bereits reduziert abgebildet (meist 2D statt 3D, reduzierte Qualität von Stimme und Bild, weniger Real-time etc.). Wenn das Bild zudem gänzlich fehlt, erschwert das zusätzlich das Erkennen von Gestik & Mimik. Diese beiden Dimensionen halte ich jedenfalls für eine gute Kommunikation für sehr förderlich. Die inhaltliche Nähe (~ Verständnis) und die persönliche (~ Vertrauen, Sympathie) der beiden Gesprächspartner ist in meiner Erfahrung mit einer (guten) Videoübertragung höher.

Wenn ich z. B. länger aus dem Ausland remote arbeite und mich mit meinen Kollegen im Büro austausche, versuche ich das als Video-Call durchzuführen, wenn es mehr bedarf als das Übersenden von wenigen Informationen via Voice-Nachricht.
Wenn die Bildqualität allerdings nicht gut genug ist, hab ich nicht immer die Wahl, dann doch lieber Bandbreite sparen :slight_smile:

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Ein nicht zu unterschätzendes Feature und entsprechend auch Auswahlkriterium von Videokonferenz-Tools ist Screen Sharing. Das verwende ich häufiger als die Kamera, wenn ich schon mal sowas mach.

Ansonsten kann (und sollte) man die Kamera auch ausschalten, wenn sie nicht wirklich benötigt wird.

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Natuerlich gibt es Szenarien, wo man Video braucht, gar keine Frage. Man denke bspw. an eine Konsultation mit Psychologen. Daher auch meine Einschraenkung „in den meisten Faellen“. Ich sehe an der Aussage nichts „schwieriges“.

Man sollte sich allerdings ueberlegen, in wie vielen Faellen es wirklich notwendig ist die andere Person zu sehen und in wie vielen Faellen man es einfach nur „gewohnt ist“ oder etwas will, weil es cool ist. Man unterscheide hierbei auch Screen-Sharing und Kamera als verschiedene Features. Wird der wichtige Business-Deal scheitern, nur, weil man das Gesicht der anderen Person nicht gesehen hat? Unwahrscheinlich.

Ich behaupte, dass das ein sehr geringer Anteil von Gespraechen wirklich Sichtbarkeit der anderen Person erfordert. Vielleicht bin ich da auch zu sehr Vulkanier und nehme meistens die Leute bei ihrem Wort, ohne groß zu interpretieren.

Ist man zu sehr auf Sichtbarkeit der anderen Person fixiert, verwirft man wohlmoeglich, gute und freie Software-Loesungen (die einen nicht ausspionieren), die sehr gut verwendet werden koennen. Darauf wollte ich hinaus.

Herzlich willkommen im Forum, schön dass du dabei bist!

Danke, ich lurke schon eine Weile, hab aber bisher nicht viel geschrieben ^^

Diese beiden Dimensionen [Sprache und Sichtbarkeit der anderen Person] halte ich jedenfalls für eine gute Kommunikation für sehr förderlich.

Naja, das ist auch eine individuelle Ansicht. Es kommt darauf an, was die Kommunizierenden bevorzugen. Ich persoenlich mag es bspw. nicht Kamera zu nutzen und finde das creepy und awkward. Dennoch habe ich oft mit Freunden per Voice-Chat gute Kommunikation. Freunde sind natuerlich auch noch einmal etwas anderes als fremde Menschen, die man noch nicht so gut einschaetzen kann oder bei denen man in der Stimme nicht so viele Nuancen ausmachen kann. Es kommt immer auf die Situation an.

Es ist auch eine Frage der Ehrlichkeit der Kommunikationsteilnehmenden. Man kann bspw. davon ausgehen, dass die andere Person sagt, was sie meint. Oder aber man kann versuchen aus der Mimik oder Gestik herauszulesen, ob die Person nicht vielleicht doch anders denkt (was auch in bestimmten Situationen wichtig ist), was man im Voice-Chat eventuell nicht mitbekommen wuerde.

Aber klar, es ist auch gut zu wissen, welche Tools Video-Konferenzen erlauben, von daher sollten wir die auch auflisten. :+1:

Auch wenn der eine oder andere mir nicht zustimmt, dann nehmt es einfach als Meinung. :wink: In meiner Erfahrung von ca. 15 Jahren Online-Kommunikation bin ich hoechst selten auf die Notwendigkeit fuer Sichtbarkeit der anderen Person gestoßen.

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Mein Hauptproblem bei Videochat ist, dass man sich nicht die direkt in die Augen schauen kann, weil die Cam logischerweise nicht auf der gleichen Position ist. Man bräuchte da ein System mit mehreren Cams (z.B. 4 an jeder Ecke des Bildschirms) woraus dann ein interpoliertes Bild zusammengerechnet wird. In der Krise jetzt sitzen bestimmt ganz viele Leute mit viel Zeit zu Hause und denken über sowas nach :wink:

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Digitale Lösungen wie z.B. online-Dialogplattformen und Videokonferenzen als Alternative zu klassischen Veranstaltungen wie Workshops, Informations- oder Dialogveranstaltungen bieten z.B. Zebralog an:
https://www.zebralog.de/blog/dialog-geht-digital

Ich habe ein Pad angelegt, in dem wir die Kriterien sammeln können, die wir für ausschlaggebend halten dabei, Softwarelösungen zu beurteilen:
https://mensuel.framapad.org/p/Kriterien_für_Kommunikationssoftware

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Ich sehe hier gerade einen großen Bedarf für Konferenz-Tools mit Video- und Screensharing-Option heraufziehen. (Bei uns kam gerade auch eine Heimarbeits-Mail rum.)
@mcnesium: Hältst Du es für realistisch/sinnvoll, dass wir eine Anleitung dafür erstellen? Am besten wäre wenn es auf uberspace liefe, weil die Hürde das auszuprobieren sehr klein ist (1. Monat gratis.)

adhocracy+ ist eine Online-Beteiligungsplattform, die Digitale Demokratie zugänglicher macht. Sie ist kostenfrei nutzbar, Open Source und einfach zu bedienen. Gerade in Zeiten der Corona-Quarantäne bietet es sich für viele Organisationen an ganze Beteiligungsprozesse online abzubilden, zum Beispiel wenn es um eine gemeinsame Strategie oder die Abstimmung mit Projekt-Partner*innen geht.

Für alle Neugierigen kann die Plattform unter adhocracy.plus/test getestet werden.

Unter enquetebeteiligung.de wird zur Zeit eine Online-Beteiligung zu KI am deutschen Bundestag durchgeführt, die auf adhocracy+ basiert.

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Ein Problem an Uberspace ist, dass Docker dort aus nachvollziehbaren Gründen leider nicht verfügbar ist. Allerdings ist Docker genau das, was Software-Deployment so einfach macht (jaja, dünnes Eis, ich weiß).

Video-Conferencing-Software ist komplexer als man denkt. Das Jitsi-Docker zum Beispiel zieht gleich vier Container hoch, weil neben dem Webserver für das Javascript auch noch ein Jabber-Server, eine Video-Bridge und ein Conference Focus Modul benötigt wird. Bei solchen Setups hilft ein gut vorbereitetes Compose-File um alles zu starten und konfigurieren. Wenn man das alles per Hand machen müsste, vergisst der Laie ohnehin die Hälfte, und dann wirds nichts.

Allerdings sind die Leute bei Golem deinem Wunsch nachgekommen und haben ein Tutorial genau dafür aufgeschrieben:

(Ich bilde mir ein, dass mein Kommentar im Golem-Forum für Inspiration gesorgt haben könnte :smile: )

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Beispiel Hochschule TU Berlin:

" Ressourcensammlung „Remote University“
Dieses Dokument befindet sich noch in der Entstehung und versteht sich als Hilfe ohne Gewährleistungen. Jedoch sind die Autor:innen um Pflege bemüht. Einige Links sind selbst Sammlungen oder Diskussionen."
https://hackmd.freitagsrunde.org/s/ressourcensammlung_remote_university_2020#

Solltet ihr lesen.

" I’ve worked remotely doing marketing for a startup for more than 3 years. Virus outbreak is not an ideal way to start your remote work experience so here’s my advice on what you can do to make it better and perhaps even stick to it after the normal service resumes."

Und sehr interessant für Schulen und Hochschulen?!

Anleitung zum selber hosten. https://andersgood.de/blog/bigbluebutton-eine-selbstgehostete-gotowebinar-alternative

Na irgendwann müssen und sollten wir diesen Thread strukturieren, aber auch als Information gedacht. :sweat_smile:

Aus dem Digital Courage Newsletter von Heute

Homeoffice: Welche Tools sind sinnvoll und datensparsam?

Aus allen Richtungen erreichen uns gerade die gleichen Anfragen: Welche Hilfsmittel für das vernetzte Arbeiten halten wir für sinnvoll und datensparsam? Wir arbeiten schon länger an unseren dezentralen Strukturen und haben damit einen Erfahrungsschatz, den wir gerne teilen wollen. Leider gibt es auf manche Fragen bisher einfach keine befriedigenden Antworten. Wir haben für Videokonferenzen bei uns einen eigenen Jitsi-Server im Testbetrieb, mussten aber feststellen, dass dieser für den wirklichen Einsatz nicht brauchbar ist. Auch unser PlugIn für Videokonferenzen, Nextcloud Talk, „ruckelt“ noch.

Viele weichen nun zu den Tools der großen US-Datenkraken aus. Unsere Bitte: Tu das nicht. Du legst nicht nur Deine Inhalte, sondern auch Deine kompletten Arbeitststrukturen gegenüber Geheimdiensten und Firmenkonsortien offen. Das schadet nicht nur Dir und Deiner Arbeit, sondern mittel- und langfristig der gesamten Gesellschaft.

Hier auf die Schnelle eine Liste unserer Tool-Empfehlungen. Wir testen weiter und melden uns, wenn wir neue Tipps haben. Wer Anregungen für weitere Tools für uns hat: Wir freuen uns über Hinweise an mail@digitalcourage.de!

Gemeinsam Texte schreiben mit Etherpads:
https://pad.foebud.org
Auch andere Organisationen wie die Piratenpartei oder Systemli bieten öffentliche Pads an:
https://pad.systemli.org/
https://cryptpad.piratenpartei.de/pad/

Telefonkonferenzen:
Es muss ja nicht immer Video sein. Manchmal reicht auch eine Telefonkonferenz. Mit (dem zugegeben nicht ganz einfachen) Tool Mumble sind sogar digitale Großveranstaltungen möglich.
Was Mumble ist und wie das funktioniert und welche Server man nutzen kann, haben die Freifunker übersichtlich dargestellt:
https://wiki.freifunk.net/Mumble

Termine finden und Abstimmungen organisieren mit unserem nicht-speichernden Termintool Nuudel:
https://nuudel.digitalcourage.de

Mit den Liebsten per Kurznachrichten und Videotelefonaten in Kontakt bleiben mit Signal:
https://digitalcourage.de/digitale-selbstverteidigung/alternativen-zu-whatsapp-und-threema-instant-messenger

Digitale Selbstverteidigung für Firmen und Organisationen:
https://digitalcourage.de/digitale-selbstverteidigung/unternehmen-und-organisationen

Datenaustausch z.B. mit Nextcloud (auch dafür gibt es Komplettpakete bei diversen Dienstleistern) oder anderen Dropbox-Alternativen:
https://digitalcourage.de/digitale-selbstverteidigung/alternativen-zu-dropbox-und-cloud

Alle unsere Tipps zur Digitalen Selbstverteidigung:
https://digitalcourage.de/digitale-selbstverteidigung

Wir arbeiten auf Hochtouren daran, diese Liste auszuarbeiten. Der erste Stand ist schon online und wird in den nächsten Tagen weiter ausgebaut:
https://digitalcourage.de/blog/2020/corona-homeoffice-tipps

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Im Thread #WirVsVirus Hackathon gehts um einen Hackathon, der jetzt am Wochenende online stattfinden soll, solche und viel mehr Tools zu erstellen. Hierfür werden Teilnehmer aber auch Mentoren gesucht. Hat jemand Lust?