Mir geht es genauso - es ist nicht einfach zu definieren.
Gedankenmäßig kann man da a) von der Selbstverständlichkeit her, b) vom Ziel her oder c) von den Details her und d) von der Abgrenzung her, e) bzgl. Zielkonflikten und f) von der Kapazitätsfrage her herangehen:
a) Die menschliche Gesellschaft sammelt schon lange Wissen, z. B. über Sonnenfinsternisse, Pflanzensorten, Mathematik, über sich selbst, etc… Wenn man es ganz platt formuliert, dann ist es ja „klar“ oder „offensichtlich“, dass Wissen sinnvoll ist. (Wie man da jetzt den Begriff „Datenbank“ einsortiert, ist die Frage)
b) Andersrum gefragt: was kann uns/der Gesellschaft eine Wissensdatenbank bringen?
- Schutz vor Lügen und Betrug
- Blick über den Tellerrand: wie machen es andere? Sind deren Konzepte erfolgreich oder nicht?
- Unterstützung für die Prioritätensetzung
c) Wenn man das Thema von innen her beleuchtet, dann kann man auch in die Details einsteigen: Wie baue ich ein einfach gestricktes System auf, in dem ich komplexe Fragen recherchieren kann? Was ist überhaupt eine komplexe Frage (z. B. könnte die einfache Frage, ob eine Videokonferenz oder ein persönliches Treffen energieeffizienter ist, sehr stark von der Auswirkung auf die Nutzung, von Kriterien der Effektivität, von Mitnahmeeffekten, von Details des Verkehrs-/Datennetzaufbaus abhängen). Insofern wäre es einseitig, so eine Datenbank nur als Sammlung von Datensätzen zu verstehen. Es gehören auch Anleitungen/Herangehensweisen und eine gelebte Nutzung dazu.
d) Was bringt eine Wissensdatenbank nicht?
- Unbedingte Überzeugungskraft - wer Fakten abweist, um eigene Vorteile zu erzwingen (und gegenüber sich selbst zu rechtfertigen), wird zwar bloßgestellt, aber nicht direkt an der Erlangung von Vorteilen gehindert.
- Sicherheit vor Überraschungen (dann war da doch irgendein Aspekt, welcher irrelevant schien und nicht recherchiert wurde, aber am Ende entscheidend für das Thema war)
e) Das hier passt zu a) - vielleicht wäre die Welt besser, wenn alle dumm wären und unfähig, systematisch in die Natur einzugreifen. Wenn man es so sieht, wäre Wissen nicht sinnvoll. Wenn man es nicht so sieht, dann muss man überlegen, wie man mit denen auskommt, die dem systematischen Wissen stark ablehnend gegenüberstehen. Wenn man noch nicht entschieden ist, dann wäre ein guter Ansatz, das als erste Frage aufzufassen, die man von der Wissensdatenbank beantwortet haben will.
f) Haben wir als Team die Kapazität/Kraft dazu? Gibt es bereits Projekte, von denen Bestandteile übernommen werden könnten, wo man als „Sparte“ zusammenarbeiten könnte oder worin man ganz aufgehen könnte, statt was eigenes aufzumachen. (Wenn ich das für mich alleine entscheiden würde, kämen die irrationalsten Herangehensweisen dabei heraus, welche schnell von der Realität überholt werden; vielleicht ist man als Gruppe ausgewogener in der Entscheidung …)